„Wir haben vier richtig gute Pferde im Stall“

Sie gehört mittlerweile fest zum absoluten Inventar der ECE Ladies Hamburg Open! Seit 2021 ist Andrea Petkovic als Turnierbotschafterin in der „schönsten Stadt der Welt“ dabei. Vor dem Start des WTA-125er-Turniers, das vom 4. bis 10. August am Hamburger Rothenbaum ausgetragen wird, spricht Petkovic über die Hamburgerinnen Tamara Korpatsch, Noma Noha Akugue, Eva Lys, Ella Seidel, den Heimvorteil des Quartetts und weitere Favoritinnen.

…über Tamara Korpatsch:

„Tamara Korpatsch ist für mich die beste Sandplatzspielerin aus diesem Quartett. Sie hat diese unglaubliche Beweglichkeit, kann so viele Bälle erlaufen und hat eine sehr gute Rückhand-Longline. Ich glaube, dass sie sich in Hamburg immer wohlfühlt und egal, ob beim Punktspiel oder beim Turnier, sie spielt hier immer gut. Auf ihrem Lieblingsbelag ist sie sehr gefährlich.“

…über Noma Noha Akugue:

„Noma Noha Akugue hatte ein schwieriges Jahr. Das ist ja oft so nach einem großen Erfolg, dass man sich erstmal dran gewöhnen muss, dass man eine neue Art von Spielerin ist und dass alle einen auf dem Zettel haben. Da hat sie sich jetzt langsam dran gewöhnt und sie ist wieder bei sich angekommen. Sie hat ein paar technische Anpassungen bei der Vorhand gemacht, um nachhaltig und langfristig auf der Tour dabei sein zu können. Langsam kommen diese Sachen zusammen und ich glaube, dass sie in Hamburg wieder für eine Überraschung sorgen kann. Gegen Karolina Muchova in Palermo war sie schon ganz nah dran an einem weiteren Top-Ergebnis.“

…über Eva Lys:

„Eva Lys hat sich mittlerweile zu einer ‚Big Stage Playerin‘ entwickelt. Sie hat sich jetzt bei allen vier Grand Slams qualifiziert und macht jedes Jahr einen Schritt nach vorne. Sie spielt ein aggressives Tennis, mit dem sie jede Gegnerin vom Platz schießen kann. Ich glaube, das ist für sie unheimlich wichtig, zu wissen. Sie spürt, egal wer auf der anderen Seite steht, ich habe immer eine Chance.“

… über Ella Seidel:

„Ella Seidel ist für mich die Durchbruchspielerin des Jahresendes 2023 gewesen. Sie hat irgendetwas in sich gefunden, das geklickt hat und hat mehrere Turniere nacheinander gewonnen. Dann hat sie sich für die Australian Open qualifiziert und das großartige Match gegen Aryna Sabalenka, die am Ende das Turnier gewonnen hat, in der Rod Laver Arena gehabt. Sie hat so viele Erfahrungen gesammelt und auch bei ihr ist es mittlerweile so weit, dass sie bei Turnieren wie in Hamburg um den Titel oder zumindest um das Viertel- oder Halbfinale mitspielen kann.“

…über den Heimvorteil der Hamburger Spielerinnen:

„Ich glaube, dass die Stimmung den Mädels dann doch noch ein paar Prozent mehr rauslockt. Wenn du in dieser frühen Phase deiner Karriere bist, bist du es noch nicht so gewohnt, vor großem Publikum zu spielen, geschweige denn vor Heimpublikum. Das hat Eva und auch Noma im letzten Jahr viel gebracht und ich muss sagen, dass auch Ella gegen Jule Niemeier ein tolles Match gespielt hat. Ich denke, sie werden es richtig genießen, zuhause zu sein.“

…über Vorjahressiegerin Arantxa Rus:

„Für mich ist Arantxa Rus eine absolute Sandplatzwühlerin und auch wieder die Titelfavoritin. Ich glaube, dass die deutschen Spielerinnen sie ärgern können, aber wenn sie einen guten Start ins Turnier hat, ist sie für mich die Favoritin. Sie hat diesen unglaublichen Spin auf der Vorhand, mit dem sie den Platz öffnen kann. Dazu kommt dieser enorme Bumms auf dem Aufschlag und der Rückhand. Ich habe selbst gegen sie gespielt und bin froh, dass ich das nicht mehr tun muss.“

…über Elena-Gabriela Ruse (Hamburg-Siegerin von 2021):

„Gegen sie möchte ich auch nicht nochmal spielen. Ich hatte ja gegen sie im Finale in Hamburg 2021 verloren. Lustigerweise habe ich sie erst vor Kurzem in Wimbledon gesprochen und hab sie gefragt, wann wieder alles bei ihr zusammenkommt, so wie damals in Hamburg. Sie freut sich schon unheimlich, dass das Turnier in Hamburg stattfindet, und sie will alles daransetzen, dort nochmal für eine Überraschung zu sorgen.“

…über den Erhalt des Damenturniers in Hamburg:

„Ich finde es super wichtig, dass es in diesem Jahr doch noch ein Damenturnier in Hamburg gibt. Aus meiner Erfahrung als professionelle Spielerin kann ich sagen, dass Turniere funktionieren, wenn sie regelmäßig stattfinden und wenn die Leute wissen, dass es zu einem festen Zeitpunkt ein Damenturnier in Hamburg gibt. Deshalb glaube ich, dass es unabdingbar war, dass Sandra und ihr Team alles darangesetzt haben, ein Turnier auf die Beine zu stellen. Auch wenn es in einem kleineren Rahmen ist. Im nächsten Jahr werden wir dann wieder eine Schippe drauflegen. Der Termin für das 250er-Turnier ist schon im Kalender bestätigt.“

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