Wie gut schlägt sich nun lokal gegen global? Bei den MSC Hamburg Ladies Open (13. bis 20. Juli) kämpfen am Dienstag vier deutsche Spielerinnen um den Einzug ins Achtelfinale. Einige der besten WTA-Profis der Welt sind dabei, wenn es um den prestigeträchtigen Titel geht. Große Namen, großes Tennis, große Hoffnungen. Das alles im größten Tennis-Stadion Deutschlands. Der Rothenbaum ist für diese Woche der Fixpunkt im internationalen Damentennis, und damit auch und gerade für die deutschen Profis die perfekte Bühne, um sich ins Rampenlicht zu spielen.
Noma Noha Akugue stand hier noch 2023 im Endspiel. Für sie ist Hamburg das wichtigste Turnier der Saison. Hier ist sie aufgewachsen, hier ging 2023 ihr Stern auf. Nun bekommt sie es am Dienstag direkt mit der Vorjahressiegerin Anna Bondar aus Ungarn zu tun. Natürlich ist Noha Akugue Außenseiterin. Na und? Das war sie vor zwei Jahren bei ihrem Durchmarsch ins Endspiel auch immer.
Auch Tamara Korpatsch liebt das Spiel auf Sand, hat noch im Mai das ITF-Turnier in Trnava (Slowakei) für sich entschieden. In Hamburg geht es nun gegen Raluka Serban (Zypern). Jule Niemeier muss zwar direkt gegen die an zwei gesetzte Dayana Yastremska (Ukraine) ran, aber Niemeier hat auf Sand bereits vier ITF- und ein WTA-Challenger-Turnier gewonnen. Kurzum: „made in Germany“ wird sich sehr ambitioniert mit den internationalen Widersacherinnen messen.
Über jeweils zwei Siege in der Qualifikation erstritten sich Valentina Steiner und Caroline Werner noch ihre Tickets für das Hauptfeld. Und dort wurden sie gegeneinander gelost. Damit steht fest, dass eine deutsche Qualifikantin das Achtelfinale erreichen wird. Lois Boisson, die Halbfinalistin der French Open, eröffnet ihre Titeljagd gegen Julia Grabher (Österreich).
Valentina Steiner beeindruckte bei ihrem zweiten Quali-Sieg ebenso wie bei ihrem ersten am Sonntag. Die in der Qualifikation an zwei gesetzte Sada Nahimana (Burundi) war bei Steiners 6:3, 6:2-Erfolg ohne Chance. Im innerdeutschen Duell zwischen Tessa Brockmann (19 Jahre) und Caroline Werner (29 Jahre) ging es deutlich dramatischer zu. Letztlich siegte Routine über Jugend, und Werner zog durch ihren 7:5, 7:5-Erfolg in die Hauptrunde ein. Auch Anna Petkovic hatte die Hauptrunde zum Greifen nah. Gegen Aleksandra Krunic (Serbien) fiel die Entscheidung im Tiebreak des dritten Satzes. Denn verlor Petkovic mit 6:4, 2:6 und 6:7.
Tatjana Maria, die aktuelle deutsche Nummer eins, führt das deutsche Kontingent an. Sie will im Kampf um das Achtelfinale endlich den ersten Sieg im vierten Aufeinandertreffen mit der Bulgarin Viktoriya Tomova, diese Partie findet am Mittwoch statt. Maria war am Montag in Hamburg eingetroffen, nachdem sie noch sonntags erst im Finale in Newport (USA) gestoppt worden war. Sie spielt den Tennis-Sommer ihres Lebens. Aber am heutigen Dienstag ist sie noch als Daumendrückerin für ihre deutschen Kolleginnen gefragt.