Willkommen zurück in Hamburg Arantxa Sanchez Vicario!

Wie populär Arantxa Sanchez-Vicario immer noch in Hamburg ist, merkte man an dem langen, warmen Applaus mit dem sie bei ihrer Rückkehr auf den Center Court des Rothenbaums nach dem ersten Satz des Viertelfinalmatches von Alexander Zverev empfangen wurde. Gemeinsam mit weiteren Legenden des Damentennis wie Helga Masthoff (Hamburg-Siegerin 1972 bis 74), Eva Pfaff (Hamburg-Finalistin 1983) oder Barbara Rittner (Hamburg-Viertelfinalistin 1995) war die Spanierin aus Anlass des 50jährigen Jubiläums der Frauentour WTA bei den Hamburg European Open zu Gast. Nach einem kleinen Get together im ViP-Bereich sahen sich die Legenden das Spiel des Hamburgers an. „Dieses Turnier hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen“, sagte die ehemalige Weltranglisten-Erste, „als ich über die Anlage spaziert bin, kamen viele Erinnerungen zurück.“

Dreimal gewann sie hier schließlich 1993,´94 und ´96 das Turnier im Einzel, stand weitere dreimal im Endspiel und siegte dreimal auch im Doppel. „Hamburg war immer mein Lieblingsturnier auf der WTA-Tour und ich wusste wenn ich hier gut spiele und vielleicht auch gegen Steffi gewinne, dann habe ich auch gute Chancen, die French Open zu gewinnen“, erinnert sich die inzwischen 51-Jährige. Das ist ihr dreimal 1989, ´94 und ´98 gelungen. Dass sie eine der größten Rivalinnen von Steffi Graf war, tat ihrer Popularität in Deutschland keinen Abbruch, Vielleicht auch, weil sie Deutsch sprechen konnte, und das auch am Freitag noch einmal tat: „Ich freue mich hier zu sein. Danke schön.“

Mit dem Tennisgeschäft hat sie inzwischen kaum noch etwas zu tun, sie lebt in Miami und kümmert sich hauptsächlich um Tochter Arantxa (14) und Sohn Leo (12), „Ich bin eine Soccer-Mom“, sagt sie in Anspielung auf amerikanische Mütter, die ihre Kids zum Fußballtraining fahren und wieder abholen.“ Das sei ihr Hauptjob inzwischen, „deshalb sieht man mich nicht so oft.“

Knapp 17 Millionen Dollar Preisgeld hat Sanchez-Vicario in ihrer Karriere gewonnen. Sie weiß sehr genau, dass auch ihre Generation sehr von der Gründung der WTA durch die „Original Nine“ vor einem halben Jahrhundert profitiert hat. Im Vergleich dazu hat die aktuelle Weltranglisten-Erste Iga Swiatek (Polen) mit 22 Jahren bereits 19,5 Millionen Euro eingenommen. „Das Frauentennis hat auch durch die Arbeit der WTA eine großartige Entwicklung genommen, auch beim Preisgeld“, stellt Arantxa Sanchez-Vicario fest, „unsere Generation war schon gut, aber ich glaube, die heutige ist noch besser.“

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