Seit 2021 ist Andrea Petkovic als Turnierbotschafterin beim Hamburger WTA-Turnier dabei. In ihrem Premierenjahr stand sie sogar noch aktiv auf dem Center Court und schaffte es bis ins Finale. Mittlerweile hat die Darmstädterin ihre aktive Karriere beendet und zieht hinter den Kulissen die Fäden.
Andrea, es ist schon Dein fünftes Jahr als Turnierbotschafterin bei den MSC Hamburg Ladies Open. Wie interpretierst Du die Aufgabe, wie hat sie sich entwickelt und was hast Du vielleicht auch dazu gelernt?
„Ich weiß jetzt viel besser, wie ein Turnier organisatorisch funktioniert. In meinem ersten Jahr hatte ich, ehrlich gesagt, überhaupt keinen Plan. Egal, ob es um die Sponsorengewinnung ging, um die Turnierpläne oder darum, die Spielerinnen glücklich zu machen. Ich glaube, da habe ich richtig viel darüber gelernt, wie ein Turnier im Hintergrund entsteht.“
Du hattest nach der Auftaktpressekonferenz im April dieses Jahres die Chance zu einem ganz speziellen Match auf einem Container-Terminal in Waltershof. Dort wurde ein Tenniscourt inmitten von Containern aufgebaut. Was war das für ein Erlebnis?
„Das war schon richtig cool! Man sieht, also zumindest ich, die nicht in Hamburg wohnt, Container meistens im Fernsehen oder auf Bildern in der Zeitung und dann mal davor zu stehen, das war schon sehr beeindruckend. Wenn ich jetzt zum Beispiel in einem Zeitungsartikel lese, wie viele Container transportiert werden, dann hat das für mich eine ganz andere Dimension bekommen. An diesem Ort dann auch noch Tennis zu spielen, das sorgt natürlich auch für super Bilder, und ich werde es nicht vergessen.“
Bei den MSC Hamburg Ladies Open sind viele Spielerinnen mit tollen Geschichten am Start. Eva Lys als „Lucky Lys“ bei den Australian Open, Lois Boisson war im Halbfinale von Roland Garros, Tatjana Maria ist die „Queenof Queens“. Und Laura Siegemund, die sich in Wimbledon erst im Viertelfinale von der Weltranglistenersten Aryna Sabalenka stoppen ließ. Was ist davon Deine Lieblingsgeschichte?
„Puh, gute Frage. Wir haben auch noch Xinju Wang, die das Finale der Berlin Tennis Open erreicht hatte. Das war auch eine super Leistung. Ich würde sagen, dass alle Genannten auf ihre eigene Art die Vielseitigkeit des Tennis vereinen. Eva Lys mit ein bisschen Glück, aber dann mit viel Können in Australien, dann haben wir Lois Boisson, die nach einer schwierigen Knieverletzung und einem Kreuzbandriss ein Comeback vom Feinsten hingelegt hat, und dann natürlich Tatjana Maria als ‚Queen of Queens‘ und Laura Siegemund, die in Wimbledon wirklich fantastisch gespielt hat.“
Wenn Du Dich jetzt festlegen müsstest, wer könnte im Finale stehen und den Titel gewinnen?
„Ich tippe tatsächlich auf Lois Boisson. Ja, sie hat jetzt in Wimbledon früh in der Qualifikation verloren, aber ich glaube, dass Rasen auch der schlechtmöglichste Belag für ihr Spiel ist. Ich glaube, dass sie die geborene Sandplatzspielerin ist. Die starke Vorhand von Lois Boisson, ihre Athletik, dann das Gefühl für die Stopps, all das spricht sehr dafür, dass sie sich auf Sand am wohlsten fühlt. Ich glaube, dass sie, wenn sie die French Open verdaut hat und vielleicht mal ein bisschen Urlaub gemacht hat, dann in Hamburg sicher wieder bei 100 Prozent ist.“
Was ist nun Dein größter Wunsch für das Turnier?
„Kein Regen, jeden Tag genau 25 Grad und ein paar Wolken. Wenn das Wetter passt, sind alle Bedingungen gegeben, damit wir Spitzentennis sehen werden. Und darauf freue ich mich.“