„Maria-Mittwoch“ und mehr!

Die MSC Hamburg Ladies Open (13. bis 20. Juli) lassen den Rothenbaum rocken. Dem Dienstag voller Kracher-Spiele folgt der Mittwoch, der es wahrlich in sich hat: Vier Deutsche sind hintereinander auf dem Center Court am Rothenbaum am Ball. Deutschlands Nummer eins Tatjana Maria steigt ins Geschehen ein. Ebenso die an eins und zwei gesetzten internationalen Top-Stars Ekaterina Alexandrova und Dayana Yastremska. Letztere kommt mit der Empfehlung, Coco Gauff in Wimbledon aus dem Turnier gekegelt zu haben. Aber nun wartet Jule Niemeier – und gegen die Dortmunderin hat sie das bisher einzige Duell verloren – bei den US Open 2024. Kurzum: Dem Dienstag voller Dramatik wird ein Tennis-Mittwoch voller Spannung folgen.

Zumal Tamara Korpatsch sich am Dienstagabend für das Aufeinandertreffen am Mittwoch mit French-Open-Halbfinalistin Lois Boisson qualifiziert hat. Ebenso wie für Korpatsch geht es auch für die Mainzerin Nastasja Schunk schon um den Einzug ins Viertelfinale.
Eröffnet wird der Mittwoch am Center Court aber um 11 Uhr mit der Partie der an eins gesetzten Ekaterina Alexandrova gegen die Qualifikantin Eva Vedder (Niederlande). Danach folgen vier Matches mit deutscher Beteiligung.

Ohne Angst gegen die Angstgegnerin. Noch nie hat Tatjana Maria gegen Viktoriya Tomova gewonnen, die Bilanz steht bei 0:3. Sie hat auch noch nie auf Sand gegen die Bulgarin gespielt: „Das war jetzt nicht die beste Auslosung für mich“, kommentierte Tatjana Maria daher lachend das neuerliche Duell mit Tomova und schob direkt kämpferisch nach: „Ich versuche eine neue Taktik, ich habe schon eine Chance.“

Mit Sicherheit hat Tatjana Maria eine Chance. Mit fast 38 Jahren spielt sie den Tennis-Sommer ihres Lebens, hat das Turnier in Queens gewonnen und sich auf Rang 36 der Weltrangliste vorgearbeitet.

Auch Jule Niemeier (25) hofft auf den Einzug ins Achtelfinale. „Da hatte ich Schulterprobleme“, erklärt sich Yastremska ihre Niederlage gegen Niemeier in New York bei den US Open. Aber sie erinnert sich auch, dass „Jule eine sehr gute Spielerin ist“. Speziell auf Sand fühlt Niemeier sich wohl, hat seit 2018 fünf Turniere (4 x ITF, 1 x WTA Challenger) auf Sand gewonnen.

Tamara Korpatsch packte ihre Chance auf den Achtelfinal-Einzug am Dienstag beim Schopfe. Sie bezwang Raluka Serban (Zypern) mit 6:4 und 6:3 und machte dabei einen richtig guten Eindruck. Danach ging es darum, den Akku möglichst schnell wieder aufzuladen. Denn am Mittwoch wartet nun Lois Boisson auf sie. Die Französin gilt als eine der Favoritinnen auf den Turniersieg und startete ihr Hamburg-Debüt entsprechend beeindruckend. Der 6:1, 6:3-Sieg über die Österreicherin Julia Grabher war eine Machtdemonstration.

Nastasja Schunk (war bereits am Montag gegen die Japanerin Moyuka Uchjima siegreich) wird direkt davor bereits um ihr Viertelfinale-Ticket spielen. Und gegen die Ungarin Dalma Galfi stehen die Chancen für die Mainzerin ziemlich gut.

Raus mit ganz, ganz viel Applaus! Die Hamburgerin Noma Noha Akugue hatte am Dienstag vor ihrer Partie gegen Titelverteidigerin Anna Bondar (Ungarn) versprochen, dass „ich alles geben werde“. Wie wahr. Die Lokalmatadorin, Finalistin am Rothenbaum in 2023, bot eine grandiose Vorstellung. Am Ende musste sie sich erst im Tiebreak des dritten Satzes geschlagen geben: 4:6, 6:3, 6:7 nach drei Stunden Spielzeit.
Nie im kompletten Matchverlauf war sichtbar, dass über 200 Weltranglistenplätze zwischen den beiden Kontrahentinnen liegen. Nie war zu erkennen, dass eine Wildcard-Spielerin (Noha Akugue) gegen die Titelverteidigerin antrat.

Noma Noha Akugue war dabei immer stärker geworden, ihre enorm kraftvollen Grundschläge machten Bondar ganz große Probleme. Gleichwohl schien die Partie gelaufen, als ihr eine Schwächephase im dritten Durchgang plötzlich einen vermeintlich vorentscheidenden 1:5-Rückstand bescherte. Doch Noma Noha Akugue wehrte nicht nur den ersten Matchball ab, sondern kämpfte sich nach zwei weiteren Matchbällen für Bondar bis in den Tiebreak. Erst dort wurde sie besiegt – und durfte sich bei aller Enttäuschung dennoch ein wenig wie eine Gewinnerin fühlen: top mitgehalten, mit rauschendem Applaus verabschiedet.

Das letzte deutsche Achtelfinal-Ticket im Einzel sicherte sich im Duell der Qualifikantinnen Caroline Werner, die mit 7:6, 6:2 über Valentina Steiner obsiegte.

Am späteren Abend trat Noma Noha Akugue an der Seite von Nastasja Schunk noch im Doppel an. Das deutsche Duo unterlag der japanisch-ukrainische Paarung Makoto Ninomiya/Nadiia Kichenok mit 3:6, 2:6

Zuvor hatte das zweite deutsche Doppel gewonnen. Tessa Brockmann und Sonja Zhenikhova besiegten Michaela Bayerlova/Tara Wuerth (Tschechien/Kroatien) mit 7:6 und 6:3.