Center Court am Rothenbaum feierlich eröffnet 

Es war ein Hamburger Spätsommerabend aus dem Bilderbuch, der in einer Liebeserklärung eines italienischen Charmeurs gipfelte. „Ich liebe dich Hamburg“, sagte Fabio Fognini – in Deutsch. Spätestens da hatte der Italiener die Herzen der rund 1500 Zuschauer im modernisierten „Center Court der Welt“ erobert. Jubel, Applaus, Fognini strahlte, seine Kollegen Daniil Medvedev, Roberto Bautista Agut, Karen Khachanov und Jan-Lennard Struff lachten ausgelassen. Die Stimmung beim offiziellen Eröffnungsevent zu den Hamburg European Open am Sonntag war locker, gelöst und voller Vorfreude Das gilt für Spieler,  Fans aber auch für die Verantwortlichen aus Sport und Politik, die die 114. Austragung des Traditionsturniers auch in diesen herausfordernden Zeiten möglich gemacht hatten.

Moderator und Club-an-der-Alster-Mitglied Johannes B. Kerner moderierte die unterhaltsamen 90 Minuten gemeinsam mit der ehemaligen österreichischen Weltklassespielerin und TV-Expertin Barbara Schett, die auch in der kommenden Turnierwoche die Interviews mit den Spielern auf dem Platz führen wird.

Hamburgs Sport-Mäzen Alexander Otto, dessen Sportstiftung die Modernisierung des Stadions mit acht Millionen Euro unterstützt hat, freute sich als Tennisfan sichtlich über das Ergebnis der Erneuerung. „Es war ja auch mal im Gespräch, das Stadion abzureißen“, erinnerte er an die Diskussionen der vergangenen Jahre, „jetzt bin ich begeistert. Es war der richtige Weg, dem Stadion eine zweite Chance zu geben.“

Neben Otto unterstützen die Stadt Hamburg und der Deutsche Tennis-Bund (DTB) mit jeweils einer Million Euro das Facelifting der Traditionsanlage. „Man kann kaum glauben, was hier passiert ist“ freute sich Ulrich Klaus, der Präsident des DTB, „Der Rothenbaum ist unsere Heimat, hier sitzt ja auch unsere Geschäftsstelle.“ Innen- und Sportsenator Andy Grote wies ganz besonders daraufhin, dass zum Turnier täglich 2300 Zuschauer zugelassen sind: „Das ist damit die größte Veranstaltung in der Stadt seit Ausbruch der Pandemie.“ Und wenn alles gutgeht vielleicht auch der tatsächliche Türöffner für andere Sportveranstaltungen wie Fußball. Carsten Lütten, der Präsident des gastgebenden Clubs an der Alster hob das Engagement seiner Mitglieder hervor: „Fast alle haben die Baumaßnahmen und Renovierungen komplett mitgetragen und freuen sich jetzt sehr über die Anlage.“

Das war auch der Tenor der zahlreichen eingespielten Grüße von Tennis-Legenden, die auch ihre besonderen Erinnerungen an den Rothenbaum teilten. Michael Stich, Steffi Graf, Boris Becker, Martina Hingis, Rafael Nadal und noch einige mehr wünschten nur das Beste und viel Glück.

Ganz besondere Sympathie-Punkte bei der anschließenden kleinen, sportlich-launigen Talkrunde mit den fünf Topspielern und Barbara Schett sammelte der Russe Karen Khachanov ein, der sich Deutsch vorstellte: „Ich heiße Karen, ich komme aus Moskau und ich habe 24 Jahre.“

Sport gab es am Ende auch noch zu sehen. Die French-Open-Sieger Andreas Mies und Kevin Krawietz spielten im Showdoppel gegen Philipp Kohlschreiber und Yannick Hanfmann. Auch da dominierte der Spaß und die Freude am Spiel. Krawietz/Mies zogen am Ende mit 4:3, 3:4 und 2:7 den Kürzeren. Doch auf die verpatzte Generalprobe, folgt ja meist eine gelungene Premiere. Und die wollen „KraMies“ am Montagabend (nicht vor 18.30 Uhr) gegen Raven Klaasen (Südafrika) und Vorjahressieger OIiver Marach aus Österreich zelebrieren. Dann wird es am Rothenbaum sportlich endgültig ernst.

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