Alexander Zverev steht zum dritten Mal im Halbfinale von Hamburg

Die Hand zur Faust geballt drehte sich Alexander Zverev (26) nach dem verwandelten Matchball zu seiner Box, Erleichterung, Entschlossenheit und Freude waren offensichtlich. Hier ist jemand auf einer Mission – und die heißt Titelgewinn. Durch einen überzeugend herausgespielten 6:3, 6:4-Erfolg über den 19 Jahre jungen Franzosen Luca van Assche ist der Hamburger in seiner Heimatstadt bei den Hamburg European Open ins Halbfinale eingezogen. Zum dritten Mal nach 2014 und 2019. Diesmal soll es nicht die Endstation sein. Sein Gegner am Sonnabend ist der französische Shootingstar Arthur Fils (19), der sich anschließend 6:0, 6:4 gegen den müde wirkenden Weltranglisten-Vierten Casper Ruud (24/Norwegen) durchsetzte.

Das erste Semifinale beim traditionsreichsten Tennisturnier in Deutschland bestreiten zuvor der Chinese Zhizhen Zhang (26) und Laslo Djere 28) aus Serbien. Zhang beendete mit seinem 6:4, 6:4-Erfolg die Hoffnungen von Daniel Altmaier (24/Kempen) zum dritten Mal in seiner Karriere unter die letzten Vier bei einem ATP-Turnier vorzustoßen. Djere beförderte mit seinem 7:5, 6:3-Sieg Vorjahressieger Lorenzo Musetti aus dem Turnier. Djere war schon vor zwei Jahren Halbfinalist in Hamburg, scheiterte damals aber an seinem Landsmann Filip Krajinovic.

Der glückliche Zverev unterstrich nach seinem Match im Interview auf dem Platz noch einmal seine Ambitionen für dieses Wochenende: Das Turnier zu gewinnen, 30 Jahre nach dem letzten deutschen Sieger Michael Stich, „ist einer meiner größten Wünsche. In der Form der letzten Tage scheint das nicht unmöglich: „Ich habe hier von der ersten Runde an gutes Tennis gespielt. Und wenn man Matches gewinnt, dann hat man auch Spaß.“

Daniel Altmaier nahm seine Niederlage sachlich und professionell hin. „Ich muss einfach akzeptieren,  dass er heute besser gespielt hat“, sagte er. Nur einen Tag nach seinem überraschend glatten Erfolg gegen den Weltranglisten-Siebten hatte er sich möglicherweise mehr erhofft. „Entscheiden ist, wie man solche Leistungen konstant abrufen kann, auch bei unterschiedlichen Verhältnissen“, weiß er, „ich sammle jede Woche neue Erfahrungen, aus denen ich versuche zu lernen. Diese Niederlage gehört dazu.“ Immerhin nimmt er aus der Hamburg-Woche die neue Weltranglistenposition 49 mit, die bislang beste seiner Karriere.

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