Wer schafft es ins Halbfinale der MSC Hamburg Ladies Open? Die Nummer eins? Die Nummer zwei? Der neue französische Star? Die Angstgegnerin von Tatjana Maria? Fragen über Fragen. Am morgigen Freitag ist der imposante Center Court am Hamburger Rothenbaum die Bühne für Antworten. Denn am traditionsreichen Rothenbaum geht es auf die Zielgeraden.
In den Achtelfinals am Donnerstag gaben sich die Favoritinnen keine Blöße. Die in Hamburg an Rang eins gesetzte Ekaterina Alexandrova, Nummer 16 der Welt, hatte sich durch einen ungefährdeten 6:2, 6:2-Erfolg über die letzte im Turnier verbliebene Deutsche – Caroline Werner aus Karlsruhe – ins Viertelfinale gespielt.
Wie Aleksandrova bleibt auch die Nummer zwei der Setzliste, Dayana Yastremska (Ukraine), in Hamburg ohne Satzverlust. Die Französin Diane Parry hatte beim 6:1 und 6:4 praktisch keine Chance. Wenn es mal etwas enger wurde, dann schaltete Yastremska einfach einen Gang hoch und spielt nun als klare Favoritin ihr Viertelfinale gegen Dalma Galfi (Ungarn).
Titelverteidigerin Anna Bondar (Ungarn) wurde in ihrem Achtelfinale von Sinja Kraus (Österreich) auch nur zeitweise ein wenig gefordert (6:3, 6:2). Aber nun hat Bondar die vermeintlich höchste Hürde vor sich: Sie bekommt es mit Alexandrova zu tun. Gegen die hatte Werner alles gegeben, um aus ihrer Außenseiterrolle das Beste zu machen. Letztlich verlor sie zwar klar, aber ihr beherzter Auftritt war höchst respektabel und wurde mit dem Applaus des Publikums entsprechend gewürdigt. Und Werner selbst war auch absolut zufrieden mit ihrer Vorstellung: „Das war für mich eine tolle Woche, das war das beste Ergebnis meiner Karriere.“ Nie zuvor hatte Werner gegen eine so hoch platzierte Kontrahentin wie Alexandrova gespielt.
Sehr viele Augen werden beim Viertelfinal-Freitag auf Lois Boisson gerichtet sein. Die 22-jährige Französin spielt sich kontinuierlich ins immer grellere Rampenlicht. Nun stellt sich ihr die Frau entgegen, die am Mittwoch zum vierten Mal in Folge Deutschlands Nummer eins Tatjana Maria bezwungen hatte: Viktoriya Tomova (Bulgarien). Sie hatte die Australierin Astra Sharma im Achtelfinale klar dominiert: 6:1, 6:1.
Es wird ein Top-Tennis-Tag am Rothenbaum!
Lois Boisson wird dabei am Freitag besonders im Mittelpunkt stehen. Das ist Neuland, seit den French Open diesen Jahres. Dort hatte die in Dijon geborene Rechtshänderin völlig überraschend das Halbfinale erreicht. Da unterlag sie zwar der späteren Siegerin Coco Gauff („Coco war zu gut für mich“). Aber ein Star ist Lois Boisson seitdem dennoch.
Ein Star mit leiser Stimme, mit oft ernstem Blick. Doch wenn sie diese Ernsthaftigkeit mit einem Lächeln entspannt, dann entfaltet sich, was man nicht lernen kann: Charisma.
Offen scheint das Duell um das Halbfinal-Ticket zwischen Leyre Romero Gormaz (Spanien) und Kaja Juvan (Slowenien).
So offen wie das komplette Rennen um die Beantwortung der zentralen Frage: Wer gewinnt die MSC Hamburg Ladies Open 2025?