„Tatjana Maria ist absolut inspirierend!“

Direkt vom Finale zu den MSC Hamburg Ladies Open! Am Montag begann am Hamburger Rothenbaum die Hauptrunde des WTA-250er-Turniers. Und Tatjana Maria war tatsächlich pünktlich da. Das ist wahrlich nicht selbstverständlich und somit Ausdruck ihres Mottos: „Das Wichtigste ist, dass man liebt, was man macht!“ Und sie liebt Tennis. So hatte Deutschlands Nummer eins noch am Sonntag auf dem Rasen von Newport an der US-amerikanischen Ostküste im Endspiel gestanden. Das hatte Maria zwar mit 6:2, 4:6 und 2:6 gegen Caty McNally verloren, dennoch war auch diese Finalteilnahme ein Ausdruck ihrer grandiosen Form. Mit 37 Jahren spielt sie den Tennis-Sommer ihres Lebens und ist damit auf Rang 36 der Weltrangliste vorgeprescht.

Zeitumstellung? Egal. Anderer Belag? Egal. Ruhebedarf? Nein, danke. „Ich brauche zum Glück nicht so viele Pausen“, sagt sie lachend. Tatjana Maria, die im Juni sensationell in Queens gewonnen hat, will einfach immer Tennis spielen.

Das sollen nun auch die Fans am Rothenbaum zu sehen bekommen. Daher ging es nach dem Finale von Newport direkt in den Flieger über den Atlantik. Ähnlich global ist Andrea Petkovic, die Turnierbotschafterin der MSC Hamburg Ladies Open, unterwegs. Auch sie kam direkt von einem Finale nach Hamburg! „Petko“ hatte nämlich am Sonntag noch aus Wimbledon das Endspiel der Männer für das Fernsehen begleitet.

„Wir werden hier Spitzentennis sehen – und darauf freue ich mich“, ist Petkovic überzeugt. Sie wünscht sich „vier Deutsche im Halbfinale“ – aber ihre Favoritin ist dennoch die Französin Lois Boisson, die ihrerseits durch ihren völlig unerwarteten Halbfinaleinzug bei den French Open zum Star aufgestiegen ist: „Sie ist hier in Hamburg sicher bei 100 Prozent“, begründet Petkovic ihre Prognose. Sand ist zudem der Lieblingsbelag von Boisson.

Apropos Sand: Petkovic und Tatjana Maria haben übrigens viermal in ihrer Karriere auf WTA-Niveau gegeneinander gespielt. Bilanz: 2:2. Wobei Petkovic auf Rasen und Hartplatz gewann, aber auf Sand war Tatjana Maria zweimal zu gut für „Petko“, die über Maria voll des Lobes ist: „Ich war schon immer eine große Bewunderin von Tatjana. Ihre Energie hätte ich gerne. Nun hat sie noch mal fünf Schippen draufgelegt. Diese Energie, die Freude, die Leidenschaft, die sie in Ihre Arbeit steckt – und das als 37-jährige Mutter von zwei Kindern – das ist absolut inspirierend.“

Und so stellt sich die Frage, für wen alles die unermüdliche Tatjana Maria auf dem Sand des Hamburger Rothenbaums zu gut sein wird? In der ersten Runde trifft sie auf Viktoriya Tomova und will im vierten Duell endlich ihren ersten Sieg gegen die Bulgarin.