Von lokal bis international Tennis total. Bei den MSC Hamburg Ladies Open (13. bis 20. Juli) treffen ab sofort eine Woche lang etablierte Weltklasse-Spielerinnen auf spannende Top-Talente, Publikumslieblinge, Newcomerinnen und Titelsammlerinnen. Beim WTA-250er-Turnier am Hamburger Rothenbaum ist alles dabei. Am Sonntag wurde das Sandplatz-Spektakel feierlich eröffnet.
Turnierdirektorin Sandra Reichel erklärt, dass „dieses Turnier ein Leuchtturm für den Frauensport und für uns ein Herzensprojekt ist“. Ein Leuchtturm mit internationaler Strahlkraft, das zeigte sich direkt bei der offiziellen Hauptfeldauslosung presented by MSC. Die bescherte nämlich knackige Duelle und einen echten Knüller. Denn die Hamburger Lokalmatadorin Noma Noha Akugue (21), Finalistin von 2023, trifft auf die Titelverteidigerin Anna Bondar aus Ungarn.
„Ich habe gegen sie zwar eine negative Bilanz, freue mich aber total auf das Spiel. Ich bin fit, mir geht es körperlich gut. Und ich spiele zuhause“, erklärt Noma Noha Akugue. In 2024 hatte sie auf Hartplatz in Porto gegen Anna Bondar verloren. Gelingt nun die Revanche?
Direkt neben Noma Noha Akugue verbreitete Lois Boisson (22) Vorfreude auf das, was kommt und überraschte zur Begrüßung mit einem norddeutschen „Moin“ – mit leicht französischem Slang. Boisson hatte sich bei den French Open, angetreten per Wildcard als weitgehend Unbekannte, sensationell bis ins Halbfinale vorgespielt. Seitdem gehört sie zu den neuen Publikumslieblingen im Welttennis. „Sand ist mein favorisierter Belag“, sagt Boisson. Sie bekommt es mit der Österreicherin Julia Grabher zu tun. Es ist das erste Duell der beiden. Mit der neuen Prominenz kommen für Boisson gestiegene Ansprüche. Am Rothenbaum will sie siegen.
Leicht wird das nicht, denn die Konkurrenz ist groß. Allen voran Ekaterina Alexandrova (30). Sie triumphierte bereits gegen die frisch gebackene Wimbledon-Siegerin Iga Swiatek und hat in diesem Jahr auch schon die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka besiegt. Auf WTA-Rang 17 geführt, liegt sie beim „Race to the WTA Finals“, also dem Rennen um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft, mit derzeit Platz elf auch sehr gut im Rennen. Alexandrova startet gegen eine Qualifikantin ins Turnier.
Aber nicht nur international, ganz besonders auch aus lokaler Sicht ist die Besetzungsliste der MSC Hamburg Ladies Open spektakulär. Da wäre zum Beispiel Tatjana Maria. Ihr Sieg in Queens mag unerwartet gewesen sein. Aber die 37-Jährige spielt den Tennis-Sommer ihres Lebens. Noch am heutigen Sonntag kämpft sie in Newport (USA) um den zweiten Titel in zwei Monaten. In Hamburg wird ihre Auftakthürde die Bulgarin Viktoriya Tomova sein. Gegen sie ist Maria bisher noch sieglos (0:3), das will sie endlich ändern.
Eva Lys ist Hamburgerin und am Rothenbaum praktisch aufgewachsen. Sie eröffnet ihre Jagd auf den Titel gegen die Spanierin Leyre Romero Gormaz. Die beiden haben sich noch nie duelliert. Jule Niemeier wird gegen Dayana Yastremska (Ukraine) antreten, Nastasja Schunk gegen Moyuka Uchijima (Japan) und Tamara Korpatsch gegen Raluka Serban (Zypern).
Die bisher letzte deutsche Siegerin vom Rothenbaum ist Steffi Graf, die 1992 zum sechsten Mal in Folge in Hamburg triumphiert hatte. Zuletzt ins Finale schafften es die aktuelle Turnierbotschafterin Andrea Petkovic 2021 und Noma Noha Akugue 2023.
Welche Deutsche könnte nachfolgen?
Die Partien des Hauptfeldes beginnen am Montag um 13.30 Uhr am Rothenbaum.